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Bericht der BI Gegenwind LRO

Dies ist der Versuch eines Protokolls der Aktivitäten unserer Bürgerinitiative im Jahr 2024

erstellt von Henriette Lieder

Stand 30.12.2024

Alles begann Anfang Januar 2024, als ich eine Nachricht mit dieser Karte auf mein Handy erhielt. Das waren die Vorrangflächen, die der Regionalverband Rostock am 06.01.2024 veröffentlicht hatte. Die 9 Kreise sind die bereits seit 2013 stehenden Anlagen. Nach dem ersten großen Schock verbreitete ich diese Nachricht an meine Mitmenschen und der Aufschrei war groß. Eine Woche später hatten dann die Anwohner in der Nachbargemeinde Groß Wüstenfelde alle einen Flyer mit einer Einladung von einer Windenergiefirma für eine Infoveranstaltung im Briefkasten. Diese fand im Gemeindesaal Ende Januar statt.

Eine Freundin und ich stellten in den nächsten 3 Tagen einen Flyer zusammen und gründeten mit einigen Mitmenschen eine Bürgerinitiative. Am Tag der Infoveranstaltung verteilten wir, während der dort dargebotenen Präsentation die Flyer im Publikum. Der Veranstalter war darüber sehr ungehalten und fand es nicht respektvoll. Nun ja, es hatte eine gewisse Wirkung, die für unsere späteren Veranstaltungen wichtig war. Mit diesem Gegenwind hatten sie (die Windenergieplaner) nicht gerechnet. Zu den vom Regionalverband vorgeschlagenen Eignungsgebieten, wollte diese Firma noch zusätzlich eine Fläche von der Gemeinde bekommen und machte da allerlei schön klingende Angebote. Auf dem Bild ist dies die unterste markierte Fläche.

Anfang Februar mieteten wir den Gemeindesaal und machten die erste Infoveranstaltung. Die Werbung dafür war sehr aufwändig, weil wir Einladungen in allen betroffenen Gemeinden verteilen mussten. Dabei sammelten wir auch zeitgleich Unterschriften gegen die Windenergieanlagen (WEA) und Freiflächenfotovoltaikanlagen (FFPVA) ein. Es stellte sich heraus, dass die Mehrheit der Bürger der Gemeinde dagegen ist und das konnten wir an Hand der Unterschriftenlisten belegen.

Kurz darauf machte die Gemeinde auch noch eine Veranstaltung, bei der die Bürger sehr deutlich machten, dass sie keine WEA möchten. Ein paar Tage später war dann Gemeinderatssitzung dort fanden die Abstimmungen über die zusätzliche Fläche und über das Einvernehmen der Gemeinde für den Bau von WEA statt. Beides wurde abgelehnt und bis heute sind wir uns sicher, dass dies nur wegen unserem Engagement und der Aufklärung passiert ist. Wir haben dann noch zwei weitere Veranstaltung in anderen Gemeinden unterstützt und noch eine weitere selber organisiert.

Im März gründeten wir aus organisatorischen und personellen Gründen die jetzige BI Gegenwind- LRO. Zwei Mitglieder unseres Teams haben Kontakt zu einem Vogelgutachter aufgenommen, der schon vor 10 Jahren in der Nähe ein Gutachten erstellt hatte, welches damals den Bau von WEA verhindert hatte. Dieser Ornithologe ist bereit, für das gesamte betroffene Gebiet ein Gutachten zu erstellen. Kostenpunkt ~15.600€.

Seit März versuchen wir nun, die betroffenen Gemeinden davon zu überzeugen, gemeinsam dieses Gutachten in Auftrag zu geben. Es geht dabei nicht nur um die Kostenübernahme, sondern um die Klageberechtigung der Gemeinden. Wichtig ist dabei, dass das Gutachten in das Shapeformat gebracht wird, um die Weitergabe an das  Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) und Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt (Stalu) zu gewährleisten, da diese ansonsten mit dem Gutachten nicht arbeiten können. Sind diese Daten einmal hinterlegt, müssen diese auch in die Planung der Vorranggebiete mit einbezogen werden. Derzeit ist noch nicht klar, in welchem Umfang der Regionalverband ein eigenes Umweltgutachten in Auftrag geben wird. Die Betreiber sind nicht verpflichtet, ein solches Gutachten zu erstellen. Im November hatten wir erreicht, dass in zwei Gemeinden die Zustimmung für die Vergabe des Gutachtens erreicht wurde. Leider ging das Amt Mecklenburgische Schweiz in den Widerspruch. Eine dritte Gemeinde möchte sich auch beteiligen und eine vierte wird es im Januar 25 besprechen. Die Kosten pro Gemeinde dürfen nicht über 4000€ betragen, da es sonst ausschreibungspflichtig wird. Momentan haben wir also 3 Gemeinden und einen privaten Spender um unter den 4000€ zu bleiben. Im Januar 2025 wird die Widerspruchssache des Amtes noch einmal in den Gemeinden bei der Gemeinderatssitzung besprochen und hoffentlich eine Einigung erzielt. Es bleibt spannend und uns rennt die Zeit davon, da das Gutachten im Februar/März gemacht werden muss. Solange sind die Bäume nicht voll belaubt und Nistplätze sind noch zu finden.

 

 

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